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Unsere kleine Ziegenfarm.

So wie andere Tierliebhaber Hunde oder Katzen halten, vergnügen wir uns mit Ziegen. Den Gedanken hegten wir schon lange, setzten diesen aber erst 1998 in die Tat um. Zuerst bauten wir ein Gehege mit einem sehr stabilen Zaun aus Doppelstegmatten. Aus den Erfahrungen unseres Nachbarn mit Ziegen wussten wir, dass Ziegen kräftige Tiere sind, die zu schwache Zäune schnell beschädigen. Innerhalb dieses Geheges stand schon ein Steinschuppen, den wir kurzerhand leer räumten und um Schlafboxen erweiterten. Später bauten wir vor diesen Schuppen noch ein 12 qm großes Vordach als Wetterschutz für die wasserscheuen Tiere.

Am 4.7.98 war es dann soweit. Wir fuhren zum Viehmarkt nach Kaunitz. Dort waren wir sofort Feuer und Flamme für einen kleinen schwarzen Bock und eine nicht mehr ganz so junge, helle, langhaarige Ziegendame. Für 30 DM erstanden wir den damals 8 Wochen alten Moritz, für 70 DM die ca. 2 Jahre alte Liesel. Unter lautstarkem Protest der beiden verfrachteten wir sie in unseren VW-Golf, Gabi setzte sich zu ihnen auf die Ladefläche und sorgte so für Ruhe. Dies muss von aussen knuffig ausgesehen haben, zumindest guckten die anderen Autofahrer sich die Augen aus dem Kopf.

In Dortmund angekommen übernahmen Liesel und Moritz sofort ihr neues Zuhause, sie fühlten sich in ihrem Gehege augenscheinlich sehr wohl. Am 5. Tag ließen wir dann Moritz kastrieren, denn unkastrierte Böcke riechen recht streng und sind in der Lage, die Ziegenmenge für uns ungewünscht zu verändern.

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person (Enkelin Alina), Gabi war natürlich auch nicht abgeneigt, ging es dann im Herbst 2001 in den Dortmunder Tierpark, um eine weitere Ziege zu kaufen. Das Objekt der Begierde nannten wir "Mini", war braun/weiß, ca. 1/2 Jahr alt und für 150 DM zu haben. Dafür wussten wir aber, dass wir eine an Menschen gewöhnte Ziege bekamen, die gesund und wohlbehütet war. Mini sorgte auf Grund ihrer Jugend für frischen Wind unter den "Altziegen", brachte diese auch mehr oder weniger auf Trapp.

Die in der Folgezeit mit Mini gemachten guten Erfahrungen veranlassten uns, im September 2002 eine weitere Ziege als Gespielin für Mini aus dem Tierpark zu holen. "Maxi" war ca. 1 Jahr alt, ebenfalls braun/weiß und die ideale Ergänzung für unsere "Herde". Endlich hatte Mini eine fast gleichaltrige Ziege, die mit ihr mithalten konnte, was man von Moritz und Liesel nicht behaupten konnte.

Moritz ist mittlerweile ein stattlicher Ziegenbock geworden und uneingeschränkter Herrscher über seine Herde. Seine Beingelenksschwäche, die sich durch relativ lautes Knacken bemerkbar macht, hat er schon als "Kind" gehabt. Dies ist mit größer werdendem Gewicht nicht gerade besser geworden, aber er kann wohl gut damit leben. Nur seine Luftsprünge macht er nicht mehr so wie früher. Wie auf dem Foto zu sehen ist, bekommt er auch langsam seinen standesgemäßen Ziegenbart. Na ja, zumindest sind die Anfänge gemacht. Ob er wohl auf Liesel ein wenig neidisch ist?

Liesel hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert. Lediglich das Gewicht ist ein wenig höher. Das bleibt allerdings bei der guten Verpflegung nicht aus. Machmal ist sie den anderen gegenüber ein wenig zickig, ansonsten ist sie eine sehr liebe und umgängliche Ziegendame. Probleme machen leider ihre Klauen. Diese sind an den Hinterbeinen krumm getreten und sehr pflegebedürftig. Diese kleine Behinderung, falls man dies so nennen kann, hat sie schon vor dem Kauf gehabt, ist uns da aber nicht aufgefallen.

Mini ist der heimliche Star von Alina. Sie ist die Gutmütigkeit in Person und man kann fast alles mit ihr anstellen. In letzter Zeit hat sie einige Kilo zugelegt, ihr Gewicht hält sich aber noch in vertretbaren Grenzen. Sie neigt dazu, laut zu schreien, um Aufmerksamkeit zu erlangen, bzw. um Gabi damit zu rufen. Leider färbt das schon leicht auf die anderen Ziegen ab.

Maxi war die erste, die auf den Baumstämmen kletterte. Diesen Platz macht ihr von den anderen auch keiner streitig. Es ist mehr als einmal vorgekommen, dass sie mit ihren Klauen von dem schmalen Stamm abgerutscht ist und unsanft im Gras landete. Dies hält sie aber nicht von weiteren Klettertouren ab.

Das rechte Foto wurde im Mai aufgenommen. Hier kann man schön sehen, wie das Winterfell nach aussen wächst, um dann langsam zu verschwinden.

Mini und Maxi sind dicke Freunde und ärgern häufig die beiden Großen. Moritz hat zu Mini eine besonders innige Beziehung. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass er für Mini die Vaterrolle angenommen hat.

Auch ein Ziegenleben geht irgendwann einmal zuende. Unsere Liesel "erwischte" es zuerst. Am 4.7.2006 lag sie, nach anfänglichem Unwohlsein, plötzlich tot im Gehege. Moritz folgte ihr am 27.5.2008 in den Ziegenhimmel. Allerdings alles andere als freiwillig. Seine Gelenkbeschwerden hatten sich sehr verschlimmert, er konnte kaum noch stehen oder liegen, weshalb uns die Tierärztin riet, ihn einschläfern zu lassen.

Da sich der Bestand somit auf zwei Ziegen reduziert hatte, ging es mal wieder zum Dortmunder Zoo. Zwei junge Ziegenmädel sorgen seit dem wieder für frischen Wind im Gehege.